Synonyme:
Ascorbinsäure
Was ist es?
In der Kosmetik werden entweder reines Vitamin C oder dessen Derivate angewendet. Derivate sind eine abgewandelte Form eines Stoffs, die diesem in seiner Grundstruktur aber immer noch gleichen.
Neben dem reinen Vitamin C (= Ascorbinsäure) gibt es noch folgende Formen:
- Ascorbyl Glucoside (eine Verbindung aus Traubenzucker und Ascorbinsäure)
- Magnesium Ascorbyl Phosphate und Sodium Ascorbyl Phosphate (veresterte Formen des Vitamin C, die es zu einer Art Salz machen)
- Ethyl Ascorbinsäure (ebenfalls ein Ester, welcher in Wasser löslich ist)
- Ascorbyl Palmitate und Ascorbyl Tetraisopalmitate (hierbei handelt es sich um fettlösliche Ester)
- Reines Vitamin C findet sich übrigens nur in Seren. Da der Stoff sehr anfällig gegenüber Sauerstoff ist, ist die reine Ascorbinsäure nämlich zu instabil zur Anwendung in Cremes. Die salzartigen Ester-Formen des Vitamins sowie Ethyl Ascorbinsäure können jedoch in Cremes enthalten sein. Die Konzentration von Vitamin C in Kosmetikprodukten sollte 20% nicht überschreiten. Liegt sie darüber, lässt die positive Wirkung tatsächlich schon nach.
- Viele Anwender/innen schätzen Vitamin C vor allem wegen seiner Wirkung auf den Teint, da es fahle Haut wieder zum Strahlen bringt.
- Darüber hinaus zeigt es aber auch eine doppelte Wirksamkeit in Hinblick auf Sonnenschutz. Zum einen mindert Vitamin C schon bestehende Falten und Pigmentflecken und zum anderen hilft es bei der Prävention von neuen Zeichen der Hautalterung durch seine antioxidative Wirkung und da es den Schutz von Sonnenschutzprodukten steigert. Damit trägt es dazu bei, die Hautalterung durch UV-Strahlung zu verlangsamen.
Was macht es?
- Vitamin C ist ein wichtiger Bestandteil für die Produktion von körpereigenem Kollagen und ist dabei als Coenzym unerlässlich. Ebenfalls wird es für die Produktion weiterer Proteine benötigt, die für die Quervernetzung zwischen den Kollagenfasern sorgen. Damit hilft es, das Bindegewebe zu stützen, welches aus Kollagen besteht. Mit zunehmendem Alter nimmt die körpereigene Kollagenproduktion ab. Ascorbinsäure kann dazu beitragen, den Abbau von Kollagen zu verlangsamen. Die Pflege mit Vitamin C kann der Haut wieder mehr Spannkraft verleihen, kleine Linien und Falten aufpolstern und so für ein jüngeres Hautbild sorgen. Die Haut erscheint somit straffer und jugendlicher. Sogar der Entstehung von neuen Falten kann Vitamin C vorbeugen. Zudem sorgt das gestärkte Bindegewebe dafür, dass die Haut ihren Feuchtigkeitsgehalt besser halten kann.
- Vitamin C bzw. seine Derivate sind hochpotente Antioxidantien. Dadurch beugen sie Schäden in der Haut vor, die zum großen Teil auf oxidative Vorgänge durch freie Radikale zurückzuführen sind. Dies bewirkt wiederum eine Verlangsamung der Hautalterung und minimiert auch die Entstehung von Altersflecken.
- Generell können Pflegeprodukte mit Ascorbinsäure dafür sorgen, dass oberflächliche Pigment-/Altersflecken verblassen und fahle Haut wieder strahlt.
- Auch Unreinheiten, Entzündungen und Irritationen auf der Haut können sich schneller zurückbilden, da Vitamin C die natürliche Wundheilung unterstützt und eine entzündungshemmende Wirkung hat.
- Schließlich verstärkt es auch den UV-Schutz, wenn es unter einer Sonnencreme verwendet wird.
Einsatz von Vitamin C:
- Vitamin C wird gerne in Slow-Aging-Produkten eingesetzt, da es die Bildung von Kollagen fördert und Altersflecken verblassen lässt.
- Auch für andere Formen der Pigmentschäden eignet es sich dank seiner aufhellenden Wirkung.
- In Feuchtigkeitspflege findet Vitamin C Anwendung, da es die Haut dabei unterstützt, Wasser besser binden zu können.
- Durch seine entzündungshemmende Wirkung hilft es auch bei Unreinheiten und kann auch Einsatz gegen Akne finden.
Komplikationen/Nebenwirkungen:
Vitamin C ist an sich für alle Hauttypen verträglich. Je nach Empfindlichkeit der Haut kann es zu leichten Hautreizungen führen, teilweise auch zu starken Reizungen, wenn es sich um reines Vitamin C und nicht um Derivate handelt. Gerade reines Vitamin C sollte man behutsam in seine Pflege eingewöhnen.
Kombinationsmöglichkeiten:
- Ascorbinsäure verträgt sich nicht so gut mit anderen Säuren wie z.B. den verschiedenen Arten von Hydroxysäuren. Wenn BHA (Salicylsäure) aber in der Abend- und Vitamin C in der Morgenroutine verwendet wird, führt dies zu einem feineren Hautbild.
- Auch mit Retinol sollte Vitamin C nicht direkt kombiniert werden. Wendet man allerdings Retinol am Abend und Vitamin C am Morgen an, ergeben die beiden zusammen ein starkes Duo für Slow-Aging.
- Mit Hyaluronsäure ist Vitamin C generell gut verträglich. In Kombination führen Hyaluron und Vitamin C zu strahlender und elastischer Haut.
- Über die Anwendung zusammen mit Niacinamid wird kontrovers debattiert. Diese kann für empfindliche Haut ungeeignet sein, manche Menschen vertragen die direkte Kombination aber auch gut; das individuelle Empfinden kann da sehr unterschiedlich sein. Eine generelle Empfehlung lautet, die beiden Wirkstoffe mit Zeitabstand anzuwenden. Je nach Vorliebe kann man entweder Vitamin C in der Morgenroutine anwenden und Niacinamid dann erst abends oder man lässt einen Zeitraum von 15-30 Minuten zwischen den beiden Seren verstreichen.
- Dank seiner antioxidativen Wirkung unterstützt Vitamin C Sonnenschutzmittel sehr effektiv. Aus demselben Grund ergänzt es sich gut mit Vitamin E, denn es frischt sozusagen oxidiertes Vitamin E auf und macht dieses so als Antioxidans wieder wirksam.
Herstellung:
- Ascorbinsäure hat eine Summenformel von C6H8O6 und kann damit aus C5- oder C6-Zuckern synthetisiert werden.
- Für die großtechnische, chemisch-mikrobiologische Produktion über die Reichstein-Synthese wird gewöhnlicher Traubenzucker (D-Glucose) als Grundlage genommen, der unter anderem mit Nickel als Katalysator sowie hohen Temperaturen und Druck bearbeitet und einem Aceobacter-Bakterium zur mikrobiologischen Oxidation dargeboten wird. Durch weitere rein chemische Arbeitsschritte entsteht zum Schluss L-Ascorbinsäure.
- Über ein biotechnologisches Verfahren (wie dem Sonoyama-Verfahren) wird ebenfalls Traubenzucker mithilfe von verschiedenen gentechnisch veränderten Bakterienstämmen und verschiedenen chemischen Schritten aus der Reichstein-Synthese letztendlich zu L-Ascorbinsäure umgewandelt. Diese Methode ist preiswerter und mittlerweile wird der weltweit größte Anteil von Ascorbinsäure so hergestellt.