Was ist es?
Allantoin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Dermatika und Keratolytika. Es kommt in pflanzlichen und tierischen Organismen als Endprodukt des Purinstoffwechsels vor und wird aus Harnsäure gebildet.
Was macht es?
- Allantoin wird äußerlich zur Haut- und Narbenpflege, zur Wundbehandlung, gegen Hauterkrankungen und als Kosmetikum eingesetzt. In Arzneimitteln ist es häufig enthalten, um die Penetration von Wirkstoffen durch die Haut zu fördern.
- Allantoin wird in der Kosmetik in Hautcremes, Duschgels, Sonnenschutzmitteln, Rasierwässern, in Zahncreme und in Mitteln gegen übermäßige Schweißabsonderung (Hyperhidrose) und Hautirritationen eingesetzt. Es bewirkt die Beschleunigung des Zellaufbaus, der Zellbildung oder der Zellregeneration und beruhigt die Haut. Auch die Heilung schwer heilender Wunden wird unterstützt, jedoch besitzt Allantoin keine antiseptischen Eigenschaften
Wie wirkt es:?
- Allantoin ist ein Multitalent, das beruhigend und pflegend wirkt.
- Allantoin fördert die Zellproliferation, die Epithelbildung und entfernt nekrotisches Gewebe. Es hat anabole, antioxidative, feuchtigkeitsspendende, glättende, keratolytische, penetrationsfördernde und antimutagene Eigenschaften.
- Allantoin entfaltet seine Wirkung als dermatisches Keratolytikum, indem es an der Oberfläche abgestorbene Hautzellen entfernt und in tieferen Hautschichten das Wachstum von Epithelzellen anregt. Das fördert letztlich die Neubildung der oberen Hautschichten, die von innen nach außen wachsen. Gleichzeitig verbessert Allantoin die Feuchtigkeitsregulierung. Zudem wird der Substanz eine antioxidative Wirkung zugesprochen. Demnach bindet Allantoin überschüssige freie Radikale, die den Hautbildungsprozess stören könnten.
Für welche Hauttypen:
Allantoin wird äußerlich zur Wundbehandlung (Schnitt- und Brandwunden, Geschwüre, Ekzeme etc.), zur Hautpflege, gegen Hauterkrankungen und für die Narbenpflege eingesetzt. In Arzneimitteln ist es häufig enthalten, um die Haut aufzulockern und die Penetration der Wirkstoffe zu erleichtern.
Kombinationsmöglichkeiten:
Empfindlich gegen Berührung mit Metallen, die eine katalytische Zersetzung bewirken können. Daher sollten Zubereitungen mit Allantoin nicht in Metallgefäßen gelagert werden.
Komplikationen/Nebenwirkungen:
Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen.
Herstellung:
- Allantoin (C4H6N4O3, Mr = 158.12 g/mol) ist ein Racemat und gehört zur Gruppe der Imidazolidine. Es liegt als weißes, kristallines Pulver vor und ist geruch- und geschmacklos. In Wasser ist es schwer löslich.
- Synthetisch kann Allantoin durch Erhitzen von Glyoxylsäure mit Harnstoff auf 100 °C erhalten werden. Anstelle von Glyoxylsäure kann industriell Dichloressigsäure eingesetzt werden. Auch die Herstellung aus Harnsäure wurde optimiert: Als Oxidationsmittel wird Kaliumpermanganat in alkalischer Lösung (Natronlauge) verwendet.
- Allantoin ist ein Endprodukt des Purinstoffwechsels in pflanzlichen und tierischen Organismen und wird beim oxidativen Abbau von Harnsäure vom Enzym Uricase gebildet. Im Menschen und beim Tier wird er als Abbauprodukt der Harnsäure gebildet. In Pflanzen ist es unter anderem dafür verantwortlich, dass das Wachstum angeregt wird. Dies geschieht durch seinen hohen Gehalt an Stickstoff.
- Obwohl es heutzutage größtenteils synthetisch hergestellt wird, findet es sich immer noch reichlich in pflanzlichen Quellen:
- Beinwell (insbesondere Echter Beinwell, auch Schwarzwurz, Wallwurz oder Beinwurz genannt)
- Rosskastanie
- Ahorn
- Blumekohl
- Grüne Bohnen
- Reis
- Sojakeimlinge
- Weizenkeimlinge
Nebenwirkungen:
- Sollten allantoinhaltige Produkte Rötungen und Juckreiz verursachen, beende die Anwendung.
- Allantoin reagiert mit Metallen. Diese können zersetzend auf den Wirkstoff wirken. Daher solltest du Allantoin-Produkte nicht in Metallgefäßen aufbewahren.